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Neue Stolpersteine für Neukölln

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Neue Stolpersteine für Neukölln

Am Freitag, den 7. Juni 2013, werden gegen 10:45 Uhr und 17:45 Uhr zehn neue Stolpersteine in Neukölln verlegt.

Verlegungen in der Biebricher Staße 6, gegen 10:45 Uhr

Die drei Stolpersteine für Rosalie Rahel Brühl, Lucie und Daniel Glassmann vor dem Haus Biebricher Straße 6, 12053 Berlin, werden gemeinsam durch die Evangelische Schule Neukölln, den Evangelischen Kirchenkreis Neukölln und das Projekt Stolpersteine im Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf gestiftet.

Die Idee dazu hatte der Schüler Jakob Rohrmann, der das Thema Stolpersteine als Präsentationsprüfung zum Mittleren Schulabschluss (MSA) gewählt hatte. Am Freitag, den 7. Juni 2013 um 10 Uhr gibt es zuerst eine Andacht in der Aula (Turnhalle) der Schule in der Mainzer Straße zu der alle Schüler der 5. – 10. Klassenstufe kommen werden. Die Andacht wird von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und der Neuköllner Kreisjugendpfarrerin gestaltet. Im Anschluss findet die Verlegung der Steine statt. Schülerinnen und Schüler werden die recherchierten spärlichen biografischen Daten über Rosalie Brühl, Lucie und Daniel Glassmann verlesen und einen Psalm beten.

Die Steine werden durch Michael Rohrmann vom Projekt Stolpersteine des Ev. Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf verlegt. Herr Rohrmann steht auch für weitere Nachfragen zur Verfügung. Telefon: 030 – 84 50 81 77

Verlegungen in der Friedelstraße 47 und 49, gegen 17:45 Uhr

Vor dem Haus Nummer 47 wird der Bildhauer Gunter Demnig drei Stolpersteine für Simon, Rachel und Heinrich Adler verlegen. Simon und Rachel Adler verloren während des Nationalsozialismus zunächst ihre Eierhandlung. Ihr Sohn Heinrich wurde 1940 in einer „Euthanasieaktion“ ermordet. Seinen Brüdern Erich und Bernhard gelang zuvor die Flucht nach Palästina und Dänemark. Simon und Rachel Adler wurden am 3. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Vor dem Haus Nummer 49 werden anschließend vier Stolpersteine für die Familie Heilfron verlegt. Ernst und Gertrud Heilfron sowie ihre beiden Töchter Ingeborg und Susanne wurden am 14. November 1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet.

„Stolpersteine“ sind Erinnerungssteine für die ehemaligen jüdischen Nachbarn, für Akteure des politischen Widerstands und andere Verfolgte und Ermordete des Naziregimes. Einen Stolperstein kann jeder stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines.

Inzwischen sind im gesamten Stadtgebiet über 4 500 Stolpersteine zu finden, davon 137 in Neukölln, deren Zahl sich ab 7. Juni auf 147 erhöhen wird. Bundesweit sind es bereits über 35 000 und seit einigen Jahren verlegt Gunter Demnig auch europaweit. In jedem Berliner Bezirk haben sich Menschen in über 30 ehrenamtlichen Initiativen zusammengefunden, um auf diese Weise an Angehörige, ehemalige Nachbarn oder auch persönlich nicht bekannte Opfer zu erinnern, sich mit ihren Biografien zu beschäftigen und mit den Schicksalen auseinanderzusetzen. Für den Bezirk Neukölln ist das Museum Neukölln Ansprechpartner, begleitet die Recherchen und koordiniert die Verlegeorte und Termine.