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Gerlinger Straße

Aus einem Kornfeld an der Gerlinger Straße erwuchs Anfang der neunziger Jahre in unmittelbarer Nähe der Landesgrenze zu Brandenburg eine kleine Stadt im Grünen. Das Wohnquartier der GEHAG, der WIR und der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 orientiert sich am Reformwohnungsbau der zwanziger Jahre und sieht überschaubare Häuser mit höchstens vier Geschossen vor. Den Wohngebäuden wurden eine Kindertagesstätte, Spielplätze, Elterntreffpunkte sowie Grünflächen und Obstgärten zugeordnet. Das Konzept für die Bebauung der Gerlinger Straße basiert auf einem Entwurf der Architekten Hartmut Steigelmann und Axel Liepe. Sie waren als Sieger aus dem 1990 ausgelobten städtebaulichen Wettbewerb hervorgegangen. Durch die Beteiligung weiterer Architekten zeichnet sich die Siedlung durch ihre große architektonische Vielfalt aus. Für die 300 Wohneinheiten entstand im nördlichen Bereich eine Kindertagesstätte.






Blick in den begrünten Innenhof




Ansicht von Westen


Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft
von 1892 - Kommunikatives Wohnen

Die Baugenossenschaft von 1892 baute den östlichen Teil der Siedlung Gerlinger Straße. Bis 1995 entstanden drei baugleiche Hallenhäuser mit je 30 Wohnungen. Eine glasüberdachte, beheizbare Eingangshalle mit Brunnen und Bepflanzung bildet den jeweiligen baulichen wie sozialen Mittelpunkt der Häuser. Diese Innenhöfe sind das kommunikative Zentrum des Hauses. Die Mieter können sie als großzügige Erweiterung ihrer Wohnungen für Feste, als Treffpunkt und Veranstaltungsraum nutzen. Die Grundrissgestaltung der Wohnungen bietet natürlich auch optische und akustische Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner.


Die Grundidee der Wohnungsgenossenschaft sieht die Mitverantwortung der Bewohner für das Projekt sowie die Selbstverwaltung der Hausgemeinschaffen vor. Das betrifft insbesondere die gemeinschaftlich genutzten Bereiche. Ehrenamtliche Haussprecher stehen als Ansprechpartner und Mittler in jedem Haus zur Verfügung. Zudem bietet die Berliner Bau und Wohnungsgenossenschaft von 1892 einen Concierge-Service an.
Das Projekt wurde 1997 mit einem Preis für innovatives genossenschaftliches Bauen und Wohnen, dem Klaus-Novy-Preis ausgezeichnet.




Eine Ladenzeile bietet Einkaufsmöglichkeiten
für den täglichen Bedarf




Ansicht von Westen


WIR Wohnungsbaugesellschaft in Berlin mbH
An der Ecke Gerlinger Straße/Drusenheimer Weg erstellte die WIR eine Wohnanlage im öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau. Der Bauabschnitt umfasst 87 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 6.580 qm und 540 qm Gewerbeflächen. Die Wohnungszuschnitte in den fünf viergeschossigen Gebäuden sind sehr vielfältig und reichen von einem bis maximal acht Zimmern. Ein Teil der Wohnungen ist rollstuhlgerecht ausgebaut.
Im Zentrum der Gebäudegruppe entstand eine Grünanlage. Sie bietet ausreichend Platz für spielende Kinder und ist abends ein attraktiver Treffpunkt für Erwachsene. Der Entwurf für die Außenanlagen stammt von den Berliner Landschaftsarchitektinnen Gast und Hanke.


GEHAG
Der nordwestliche Bereich der Siedlung Gerlinger Straße wird durch die Bauten der GEHAG Gemeinnützige Heimstätten-Aktiengesellschaft geprägt. Ein kleiner Teil der Wohnungen wurde im 1. Förderungsweg des öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbaus gefördert. Der überwiegende Teil, nämlich 114 Mietwohnungen, wurden im 2. Förderungsweg gefördert. Für die Kraftfahrzeuge der Mieter stehen neben ebenerdigen Stellplätzen eine Tiefgarage zur Verfügung.




Wohnweg im Innenbereich


Wie in den anderen Bauabschnitten wurde auch hier besonderer Wert auf die Einbindung der Gebäude in das Wohnumfeld und die Gestaltung der Freiräume gelegt. So entstand inmitten der weitläufigen Anlage ein Mietertreff mit einem Sandspielbereich. Für die größeren Knder gibt es nördlich der Siedlung altersgemischte Spielflächen mit einem Bolzplatz. Entlang des Drusenheimer Wegs wurden für die Mieter weitere Aufenthaltsbereiche und Treffpunkte unter Pergolen und an Wasserhecken gebaut. Die Begrünung der Dächer ist ein weiterer Akzent der Neubehauung.

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