Neukölln im Netz
Neukölln im Internet

Straßen und Plätze in Neukölln - Britzer Brücke

Zurück

Die Britzer Brücke führt im Zuge des Britzer Dammes über den Teltowkanal.

Name ab: 17.10.1956

alter Name: Friedrich-von-Moltke-Brücke

Namenserläuterung: siehe Straße Alt-Britz

Quelle: Bürgerverein Berlin-Britz e.V., Britzer Heimatbote

Aus der Geschichte einer Britzer Brücke

Britzer Hafensteg

Das “Rad der Zeit” dreht sich immer weiter und bleibt nicht stehen. Durch den Bau der Autobahn 100 bzw. 113 von Tempelhof durch Britz bis zur Grenzallee und dann am Teltowkanal entlang bis zum Berliner Ring bei Schönefeld hat sich in diesen Gebieten viel verändert. Wir haben darüber oft in alten Heimatboten berichtet. Um den neuen Autobahnabschnitt über den Teltowkanal zu führen, müssen am so genannten “Britzer Kreuz” viele neue Brücken gebaut werden. Inmitten dieser gewaltigen Neubauten von Brücken und Autostrassen steht eine unscheinbare kleine, wir nannten sie früher “Blaue Brücke”, am Hafen von Britz Ost. Zeitweise hatte die kleine Brücke auch einen grünen Anstrich. Sie war nur eine Fußgängerbrücke und wurde auch “Britzer Hafensteg” genannt. Als Kinder spielten wir hier “Räuber und Schutzmann” und einige versuchten auch Mutsprünge vom Brückengeländer in den Kanal.

Versuchen wir das Geheimnis zu lüften, wie diese Brücke nach Britz kam. Einst stellte die Brücke die Verbindung von Lichterfelde-Süd (Ortsteil Giesendorf) nach den nördlich vom Teltowkanal gelegenen Gebieten Lichterfeldes her. An dieser Stelle führte ein Fahrweg von Giesendorf über die Bäke nach Zehlendorf. Die Brücke erhielt ihren Namen nach einem Bürger namens “Eugen Kleine”.

Bald genügte die kleine Brücke den wachsenden Verkehrsansprüchen nicht mehr. Bei ihrer Erbauung ahnte man noch nicht, dass eine Straßenbahnlinie über sie hinweg nach Lichterfelde-Süd geführt werden sollte. Eine neue stärkere und belastbare Brücke musste gebaut werden. Doch wohin mit der “Eugen Kleine Brücke”? Sie wurde auf einen Prahm gesetzt und unter großen Schwierigkeiten nach Britz gebracht. In der Nähe des Osthafens Britz wurde sie im Zuge des Sieversufers eingeschwommen. Seitdem wurde sie wegen ihres Anstrichs von den Britzern “Blaue bzw. Grüne Brücke” genannt.

Anfang 1950 setzten sich die Mitglieder des Britzer Bürgervereins dafür ein, der Brücke einen Namen zu geben der mit der heimatlichen Flur in Verbindung steht. “Heidekampbrücke” sollte sie heißen. Doch aus diesem Vorschlag wurde nichts. Nun, nach mehr als 65 Jahren wird die einst namenlose Brücke dem Bau der Autobahn weichen müssen. Wieder geht ein Stück Britzer Geschichte verloren. So erhält auch die Späthstraße eine neue größere Brücke über den Teltowkanal. G.W. Th.

(Quelle: Britzer Bürgerverein, Heimatbote 1/2003)