Der Autobahnbau BAB A100 und
das Sanierungsgebiet Wederstraße

Die wohl umfangreichste und einschneidendste Neubaumaßnahme in Neukölln stellt die Erweiterung des Berliner Stadtrings von Tempelhof durch Neukölln mit Anschluß zum Flughafen Schönefeld dar.

Autobahntrasse Oktober 1998

Bereits seit den dreißiger Jahren sollte eine Autobahntrasse durch das Gebiet Neukölln-Wederstraße geführt werden, aber erst mit der Vereinigung Deutschlands wurden die Pläne Realität. Der 2,7 km lange 14. Bauabschnitt führt von der Gottlieb-Dunkel-Straße in Tempelhof bis zur Anschlußstelle Buschkrugallee nahezu parallel zur ehemaligen Gemeindegrenze zwischen Rixdorf und Britz. Die Trasse wird über 1,7 km durch einen Tunnel geführt. Auf dem Tunneldeckel wird ein Park mit eingestreuten Spielplätzen entstehen, der die Funktion eines überörtlichen Grünzuges hat. Der Tunnelausgang befindet sich östlich der Rungiusstraße und soll durch Gewerbebauten eingefaßt werden.

Tunnelschnitt, Betriebsgebäude mit Regenpumpwerk

Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Britzer Damm

Um den Autobahnbau weitgehend verträglich zu gestalten, wurde zwischen Karl-Marx-Straße/Buschkrugallee im Osten und Hermannstraße/Britzer Damm im Westen das Sanierungsgebiet Wedertraße festgelegt. Diese Ausweisung bietet die Chance, mit den Instrumenten der Stadterneuerung die Potentiale des Gebietes zu erschließen. Durch den weitgehenden Erhalt und die behutsame Ergänzung des Baubestandes soll das Gebiet gestärkt werden und eine einenständige Identität entwickeln.

Der Rahmenplan für das Sanierungsgebiet Wederstraße nimmt Rücksicht auf die kleinräumige Nutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten. Analog zum Flächennutzungsplan und im Zusammenhang mit der Aufwertung durch den Grünzug auf dem Tunneldeckel ist im westlichen Teil ein Schwerpunkt für Wohnungsneubau vorgesehen, der östliche Teil soll als Misch- und Gewerbegebiet mit Autobahnanschluß entwickelt werden.

BAB 100, 14. Bauabschnitt - Planskizze

Ergänzend stehen neue Standorte für Kinder- und Jugendeinrichtungen und die Erweiterung der Zürich-Grundschule auf dem Programm, nachdem deutlich wurde, daß das bestehende Angebot für die Bewohner völlig unzureichend ist. Der Sanierungsprozeß wird voraussichtlich 15 Jahre in Anspruch nehmen. Der Erfolg hängt nicht zuletzt von der Beteiligung der Bewohner und der Investitionsbereitschaft privater Bauherren ab. An diesen Zielen arbeitet die Sanierungsbeauftragte BSG mbH in der Glasower Str. 67. Sie ist für weitere Informationen unter Tel: 6859 8771, Fax: 6859 8773 erreichbar.