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Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Haarlemer Straße soll ausgebaut werden

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Für die Flüchtlingsunterkunft in der Haarlemer Straße in Neukölln gibt es eine neue Perspektive. Das Bezirksamt Neukölln, die Berliner Unterbringungsstelle im LAGeSo und der Eigentümer Home Center Management haben sich grundsätzlich darüber verständigt, die Kapazitäten der Flüchtlingsunterkunft auf dem Grundstück Haarlemer Straße auszubauen. Zwischen den Partnern wird eine Erweiterung der Platzkapazitäten auf insgesamt 1.200 Plätze verhandelt. Im Moment leben an dem Standort 400 Flüchtlinge. Die Einrichtung wird auch im neuen Jahr weiter betrieben werden. Dies konnte bei den laufenden Verhandlungen bereits ausgemacht werden.

Die neuen Gebäude, errichtet in Leichtbauweise, sollen neben höherwertig gedämmten Wohneinheiten mit Flächen für soziale Zwecke und Kinderbetreuung kombiniert werden. Auch ein großzügiger Außenbereich ist vorgesehen. Die Gesamtnutzungsdauer der Gebäude ist auf 10 Jahre ausgelegt. Damit wird der zu erwartenden intensiven Nutzung der Anlage in Hinblick auf die Erfordernisse der Wirtschaftlichkeit Rechnung getragen. Die Bestandsbauten sollen nach Fertigstellung des neuen Projekts in das Gesamtensemble integriert werden.

Sozialsenator Mario Czaja zeigt sich zufrieden mit dem Stand der Verhandlungen: “Das Land Berlin und der Bezirk haben gemeinsam das Ziel verfolgt, dass diese Gemeinschaftsunterkunft weiter betrieben werden kann. Hier sind die Beteiligten auf einem guten Weg. Wir brauchen dringend weitere Plätze für Flüchtlinge, die täglich zu uns kommen. Daher bin ich froh über die grundsätzliche Einigung zwischen dem Bezirk, dem Eigentümer des Grundstücks und der Berliner Unterbringungsleitstelle.” Der Erweiterungsbau soll Ende 2016 bezugsfertig sein. Die konkreten Planungen werden derzeit zwischen den Beteiligten abgestimmt.

Die Bezirksbürgermeisterin von Neukölln Dr. Franziska Giffey dazu: “Mit diesem Projekt werden wir der Verantwortung des Bezirks Neukölln gerecht, einen Beitrag für die Unterbringung von Flüchtlingen zu leisten. Es können an der Haarlemer Straße nunmehr nicht nur neue Unterbringungsplätze für Flüchtlinge geschaffen werden, sondern es ist auch der Neubau einer Kita mit 200 Plätzen geplant. Die bisherige Unterkunft hat sich gut in den Stadtteil eingefügt und keinerlei Probleme mit der Anwohnerschaft hervorgerufen. Hierauf hoffen wir auch bei der Erweiterung.“

Die derzeitig in Neukölln vorhandenen Unterbringungskapazitäten umfassen mit der Gemeinschaftsunterkunft Haarlemer Straße, den Sporthallen Columbiadamm, Buckower Damm und Efeuweg und der ehemaligen Schulfiliale Fritz- Reuter-Allee insgesamt 1.040 Plätze. Im Laufe des Jahres 2016 werden im Falle des Erfolgs aller anhängigen Verhandlungen neu hinzu kommen

• die Erweiterung der Haarlemer Straße 800 Plätze
• das ehemalige C&A Gebäude Karl-Marx-Straße 600 Plätze
• die Cube Lodges am Columbiadamm 200 Plätze
• die Unterkunft ehem. BEWAG Sportplatz 400 Plätze
• die Reaktivierung Mariendorfer Weg 60 Plätze

Damit würden 2016 in Neukölln insgesamt 3.100 Plätze für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung stehen können. Hinzu kommen diverse kleinere private Unterkünfte, die Unterbringung in Hostels und Hotels und die informelle private Flüchtlingsunterbringung in den arabischen Familien im Bezirk. Neukölln hat mit über 30.000 Menschen arabischer Herkunft neben dem Bezirk Mitte die zweitgrößte arabische Community Berlins. über 20 % der gesamten arabischen Bevölkerung Berlins leben in Neukölln. Hier gibt es viele Andockpunkte für Flüchtlinge, die aus arabischen Ländern kommen. Der Bezirk erbringt mit inzwischen 54 Willkommensklassen für Kinder ohne Deutschkenntnisse und 640 Volkshochschulkursen für Deutsch als Zweitsprache, davon 65 spezielle Flüchtlingskurse, eine enorme Integrationsleistung. Dies geschieht vielfach auch jenseits der formal statistisch erfassten Not- und Gemeinschaftsunterkünfte.

BA Neukölln, 14.12.2015