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Tempelhof: Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst im kunstraum t27

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27. September bis 31. Oktober 2008
Vernissage: Freitag, 26. September 2008, 19.30 Uhr

Die bevorstehende Schließung des Flughafens Berlin-Tempelhof hat im Vorfeld für große Aufregung gesorgt. Nun, da feststeht, dass am 30. Oktober 2008 das letzte Flugzeug startet und am darauffolgenden Freitag die endgültige Schließung erfolgt, widmet der kunstraum t27 dem geschichtsträchtigen Ort eine Ausstellung.

Unser Ausstellungsraum liegt genau in der Einflugschneise des historischen Flughafens, die Geräusche des Flugverkehrs dominieren immer wieder unsere Veranstaltungen. Die Emotionen der Anwohner sind denn auch gemischt, wenn es um die bevorstehende Stilllegung geht. Die ersehnte Ruhe wird gegen die historische Dimension des Erinnerns (etwa an die Luftbrücke) ins Feld geführt, die Sorge vor einer Gentrifizierung in Folge der Aufwertung des Lebensumfeldes steht dem erhöhten Sicherheitsgefühl gegenüber.

Mit unserer Ausstellung, die zusammen mit dem Tempelhofer Flughafen am 31. Oktober 2008 schließen wird, möchten wir verschiedene der genannten Aspekte aufgreifen: Die Faszination des Fliegens, die Topografie des Flughafens, die verkehrstechnisch verbindende Funktion des Flughafens und eine Hommage an den Genius Loci Tempelhof.

Ronald Koltermann zeigt Fotografien verschiedener internationaler Flughäfen. Diese reduzieren sich in einer Vogelschau zu grafischen Strukturen, die eine einprägsame architektonische Form vermitteln.

Fernando Ponzetta hat mit seiner Lochbildkamera Tempelhof neu für sich entdeckt. Weniger die heroisierende Architektur des Dritten Reichs hat ihn dabei interessiert. In seinen Farbabzügen fängt er Details des Ortes ein, der bald seine angestammte Funktion einbüßen wird.

Sibylla Weisweiler beschäftigt sich in ihren Verarbeitungen von “Google-Earth-Vorlagen” mit dem städtebaulichen Areal. In ihren Übermalungen sowie von Fotografien inspirierten Gemälden wird die Faszination der architektonischen Figuration eines der weltweit größten Gebäude deutlich.

Kurt Werner-Rosen zeigt eine Installation, die nur mittelbar mit Tempelhof zusammenhängt. Seine Installation “Rabenleiter” verbindet den Vogelflug mit dem Himmelstrebenden der technischen Möglichkeiten zu fliegen und illustriert damit recht eigentlich den uralten Traum des Menschen vom Fliegen.

Begeleitet wird die Ausstellung von zahlreichen Veranstaltungen:

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 19.30 Uhr
In unserer Projektionsreihe (diesmal kuratiert von Karin Albers) werden experimentelle Kurzfilme zum Thema “Fliegen” gezeigt.

Donnerstag, 30. Oktober 2008, 19.30 Uhr
Wir laden Zeitzeugen ein, im kunstraum t27 über ihr Leben mit dem Flughafen zu berichten.

Freitag, 31. Oktober 2008, 19.30 Uhr
Finissage der Ausstellung

Samstag, 1. November 2008, ab 19.00 Uhr
Im Rahmen von NachtundNebel 08 zeigen wir die Videoarbeit “Objektinstallationen” von Carola Dinges (Berlin) mit Musik der in Paris lebenden Komponistin Sun-You Pahg.

Sonderöffnungszeiten: 19 bis 24 Uhr. Weitere Informationen unter: www.nacht-und-nebel.info

kunstraum t27, Thomasstraße 27, 12053 Berlin, Tel.: 030-56821964