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WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG – Ein Riesentheater

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Performative künstlerische Interventionen im weißen Riesen, Neukölln
10. – 30. August 2013

„Vorhang auf!“
Samstag, 10. August 2013, um 18:00 Uhr
Bauprobe und Konzeptionsgespräch – Einladung zum Improvisieren, Diskutieren und Entwerfen

Premiere „Ein Riesentheater“
Freitag, 30. August 2013, um 18:00 bis 22:00 Uhr
Freiluftaufführung mit Chor, Musik und einem Gott aus der Maschine

sowie täglich offene Proben und Werkstätten (Programm und Termine im Anschluss)

Ort: Weißer Riese, Rungiusstraße 19, 12347 Berlin-Neukölln

Die WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG kommt wieder – neu und anders!

Über eine Dekade bereichert das künstlerische Langzeitprojekt von Seraphina Lenz inzwischen das Sanierungsgebiet Wederstraße in Neubritz. Ursprünglich als Wettbewerbsbeitrag für die Gestaltung des Carl-Weder-Parks entwickelt, inszenierte die Bildhauerin acht Jahre lang performative Ereignisse in der besagten Grünanlage. Die Formate, die dabei entstanden, nahmen mehr und mehr Aufführungscharakter an. Die Vision einer Freilichtbühne ward geboren. Sie erfüllte sich nur ein paar Ecken weiter unter einem bis dato verwaisten Zeltdach. Der Auftrag des Amts für Stadtplanung Neukölln lautete, hier einen Kulturstandort zu entwickeln. Ein offenes Podium als architektonische Besonderheit der Gegend bietet seit 2011 nunmehr der WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG Quartier.

Ab 10. August 2013 realisiert Seraphina Lenz dort abermals ihr prozessuales, partizipatorisches Projekt und schafft für Klein und Groß drei Wochen lang einen hybriden Produktionsort mit Proben, Werkstätten und abschließender Aufführung.

Gespielt und inszeniert wird an der frischen Luft, fast unter freiem Himmel. Ideen wechseln wie das Wetter. Die kreative Atmosphäre bildet sich tagtäglich neu. Ein Café lädt zum Verweilen ein. Verschiedene Menschen treffen aufeinander, neue gesellen sich hinzu, altbekannte bleiben. Nachbarn und Jugendliche, die seit ihrer Kindheit jeden Sommer in der WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG verbringen, bilden die Adern und das Herz des weißen Riesen.

Unter Beteiligung von Profis entsteht mittels Assoziation und Improvisation ein Stück, das sich aus Bildern und Geschichten speist, die jahrelang im Park gesammelt wurden. Ein Fundus an Erinnerungen, auch an Träumen, für die eine Dramaturgie entwickelt wird: Eine Choreographie der Phantasie und vice versa. Zeitgleich baut sich ein Bühnenbild. Kostüme werden entworfen, anprobiert, genäht. Die Requisiten finden sich. Die Tontechnik muss stimmen. Schließlich wird Licht gesetzt. Ab in die Maske. Auftritt. Vorhang. Applaus. Alles zusammen: Ein Riesentheater.

Zur Projekthistorie:
Das Kunstprojekt WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG wurde von Seraphina Lenz 2002 erfunden und tritt seither alljährlich mit zeitweisen Interventionen in Erscheinung. Es folgt den künstlerischen Strategien der Recherche und der sozialen Plastik. Durch partizipatorische Aktionen und performative Eingriffe prägt und verändert es seine jeweilige Kulisse subtil plus sukzessive und macht urbane Orte neu erfahrbar. Für Mitwirkende und Zuschauer erschließt sich dadurch ein anderer Blick auf die gewohnte nähere Umgebung. Seraphina Lenz’ WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG bietet langfristige und zugleich immer neue Modelle der Beteiligung. Während Interventionskunst im urbanen Raum meist ephemer und einmalig passiert, setzt das Projekt WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG auf Kontinuität und Dauer. Dadurch und durch die Bindung an das immer selbe Umfeld entstanden über lange Zeit andere Formen künstlerischen Handelns, eine neue Idee von Öffentlichkeit und aktuell ein temporäres Theater.

Die Künstlerin ist während des gesamten Bau- und Probenzeitraums anwesend. Für Informationen über das Projekt und für weiterreichende Frage stehen wir gern persönlich zur Verfügung.

WERKSTATT FÜR VERÄNDERUNG bespielt den weißen Riesen: täglich 15 – 19 Uhr (außer Sonntag)
Stückentwicklung: 12. – 16. August 2013, 15 – 19 Uhr
Bühnenbild, Requisite, Maske: 19. – 24. August 2013, 15 – 19 Uhr
Endproben: 26. – 29. August 2013, 15 – 19 Uhr