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Flüchtlingsunterkunft in Neukölln in der Späthstraße

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Vorbereitung für die Beschulung der Kinder läuft

Fünf Neuköllner Grundschulen und drei Oberschulen sind bereit,
Kinder in Willkommensklassen aufzunehmen

Neuköllns Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey gibt bekannt: In der neuen Flüchtlingsunterkunft in der Späthstraße werden laut Aussage des Landesamtes für Gesundheit und Soziales im Laufe des Monats März die 400 zur Verfügung stehenden Plätze sukzessive belegt. Nach den bisherigen Erfahrungen geht das Bezirksamt Neukölln davon aus, dass mindestens 100 Kinder, davon etwa 2/3 Grundschulkinder und 1/3 Oberschulkinder, in den Schulen Neuköllns angemeldet werden.

Die Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport des Bezirksamtes Neukölln bereitet sich gegenwärtig in enger Abstimmung mit der Regionalen Schulaufsicht Neuköllns und den Schulleitungen auf die Beschulung der zu erwartenden Kinder aus den Flüchtlingsfamilien vor. Obgleich bis zum jetzigen Zeitpunkt weder die Anzahl und Alterstruktur der Kinder noch deren Herkunftssprachen bekannt sind, wird die Beschulung der Kinder in fünf Grundschulen und drei Oberschulen vorbereitet.

In Neukölln wird es keine reinen Flüchtlingskinderklassen geben, sondern Willkommensklassen – also Lerngruppen, die für alle neu zugezogenen Kinder und Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse offen sind, also auch für jene, die nicht in der Flüchtlingsunterkunft leben.

Die Schulleiterinnen und Schulleiter der Herman-Nohl-Schule, der Bruno-Taut-Schule, der Fritz-Karsen-Schule und der Zürich-Schule werden je nach Bedarf neue Lerngruppen für Grundschulkinder einrichten, die den gleichen Status wie die teilweise bereits bestehenden Willkommensklassen besitzen und maximal 12 Schüler/innen aufnehmen können. Die Grundschule am Teltowkanal kann aus Platzgründen keine neue Lerngruppe einrichten, würde aber einzelne Schülerinnen und Schüler in die bestehenden Lerngruppen aufnehmen. Im Oberschulbereich sollen Lerngruppen an der Otto-Hahn-Schule, an der Albrecht-Dürer-Schule (für lernerfahrene Jugendliche) und bei Bedarf an der Hermann-von-Helmholtz-Schule geschaffen werden.

Begonnen wird mit zwei Lerngruppen an der Herman-Nohl-Schule, einer Europa-Grundschule mit sonderpädagogischem Förderzentrum, die bereits jetzt von Kindern besucht wird, deren Wurzeln in 44 Ländern dieser Welt liegen. Schulleiterin Ilona Bernsdorf hat sehr konkrete Vorstellungen davon, wie sie die Kinder in den beiden Willkommensklassen integrieren möchte. Sie kümmerte sich bereits um die Beschaffung zusätzlicher Unterrichtsmaterialien für den Unterricht von Deutsch als Fremdsprache und räumt der Medienkompetenz der Schule beim deutschen Spracherwerb eine wichtige Rolle ein. Schon jetzt sind einige Eltern und Lehrer der Schule mit der Britzer Initiative „Hufeisern gegen Rechts“ vernetzt und beteiligen sich am Sammeln von Kleiderspenden für die erwarteten Flüchtlingsfamilien. Geplant sind ein Studientag für Lehrerinnen und Lehrer und die gemeinsame Vorbereitung der Eltern und Kinder der Schule auf die neuen Mitschülerinnen und Mitschüler.

In der Otto-Hahn-Schule ging die Initiative zur Unterstützung der Flüchtlingskinder von den Schülerinnen und Schülern der Schule selbst aus. Es gibt bereits Pläne für eine Musik-AG, für gemeinsamen Sport und Kiezspaziergänge zum Kennenlernen.

Schulstadträtin Giffey: “Ich bin sehr froh darüber, dass die Schulleiterinnen und Schulleiter der umgebenden Schulen mein Anliegen einer besonderen Neuköllner Willkommenskultur mit vollem Herzen unterstützen und sich dieser neuen Herausforderung mit konstruktiven Vorschlägen stellen.”

BA Neukölln, 17.2.2014