Neukölln im Netz
Werkstatt der Kulturen

Ergebnisse der Ausschreibung von drei Ausstellungen in der Galerie im Saalbau im Jahr 2016

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Der Fachbereich Kultur vergibt seit 2014 drei der insgesamt sechs Ausstellungen in der Galerie im Saalbau explizit an Künstlerinnen und Künstler, die in Neukölln leben oder arbeiten. Ziel ist es, die Künstlerinnen und Künstler des Bezirks nachhaltig zu fördern und der Öffentlichkeit die Vielfalt der künstlerischen Ansätze zu vermitteln. Die Jury hat die Künstler*innen Lena Ader, Christian Hasucha und Birgit Auf der Lauer&Caspar Pauli für eine Einzelausstellung in der Galerie im Saalbau ausgewählt. Der Fachbereich Kultur übernimmt die Kosten für die Ausstellungen sowie die Künstler*innen-Honorare in Höhe von jeweils 1.500,- Euro.

Der Fachjury gehörten an: Lith Bahlmann (Kuratorin), Dr. Katharina Bieler (Leiterin Fachbereich Kultur), Michaele Brüll (Künstlerin), Ping Qiu (Künstlerin), Dr. Martin Steffens (Leiter 48 STUNDEN NEUKÖLLN). Die Jurysitzung wurde von der Kuratorin Dorothee Bienert organisiert und moderiert.

Jan-Christopher Rämer, Bezirksstadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport, gratuliert den ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern: „Ich freue mich auf eine Begegnung mit den von der Jury ausgewählten Neuköllner Künstler*innen in der Galerie im Saalbau. Mit ihnen sind drei spannende künstlerische Herangehensweisen ausgewählt worden, die zu gegenwärtigen Fragestellungen Position beziehen. Durch diese Förderung der Künstler*innen möchten wir Ihnen unsere Wertschätzung ausdrücken; wohl wissend, dass die Ausstellungsmöglichkeit in der Galerie im Saalbau für beide Partner eine win-win-Situation ergibt.“

Galerie im Saalbau
Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin, Di – So: 10-20 Uhr

Kurze Information zu den ausgewählten Künstler*innen und ihren Projekten

Lena Ader (geb. 1988 in Heidelberg)
Lena Ader transformiert Gefühle, Empfindungen und Sehnsüchte in Malerei. Sie schafft intime Bilder, die von der Beziehung einer Person zu sich selbst und zu anderen sprechen. Die Arbeiten bewegen sich thematisch zwischen Trost und Verlust, Zuwendung und Abwendung, Zärtlichkeit und Verletzlichkeit. Die Motive sind realistisch gemalt, wirken aber surreal: Schneckenhäuser, die an Fußsohlen kleben; Hände, die schlagenartig nach einem Kopf greifen; zwei kaum bekleidete Menschen, die einander tragen. Neben der Malerei werden in der Galerie im Saalbau auch Objekte und Installationen zu sehen sein: das feine Geäst einer Lunge, oder eine Textskulptur mit dem Satz: „Und wärst du ein Pferd würde ich mich an deine Flanke lehnen…“.
Laufzeit der Ausstellung: 13.02.–24.04.2016, Eröffnung: Freitag, 12.02.2016, 18 Uhr

Christian Hasucha (geb. 1955 in Berlin-Neukölln)
Christian Hasucha ist für seine Interventionen im Stadtraum bekannt. Dabei irritiert er die Raum- und Zeitwahrnehmung der Passanten oder fragt nach dem, was sich hinter gewohnten Bildern verbirgt. Einige dieser Projekte werden in der Galerie im Saalbau vorgestellt. Zudem plant der Künstler eine große Rauminstallation mit Bildprojektion, die er durch Bewegungsmelder steuert: Scheinbar provisorisch angeordnete Baumaterialien werden durch die Projektion für einen kurzen Moment zum Eingangsbereich eines Einfamilienhauses. Solange das Bild zu sehen ist, ertönt ein leises Dauerpfeifen wie beim Tinnitus.
Laufzeit der Ausstellung: 30.04.–03.07.2016, Eröffnung: Freitag, 29.04.2016, 18 Uhr

Birgit Auf der Lauer&Caspar Pauli (geb. 1981 in Deva/Rumänien, geb. 1984 in Köln)
Gesellschaftliche Umbrüche sind Gegenstand der installativen und performativen Arbeiten von Birgit Auf der Lauer und Caspar Pauli. Für die Ausstellung in der Galerie im Saalbau beschäftigen sie sich mit dem Thema des Wanderns von Dingen und Menschen über Grenzen. Dazu gehört eine audio-visuelle Installation, die heutige Schleusergeschäfte an der griechisch-türkischen Grenze Fluchthelfer-geschichten von der Berliner Mauer gegenüberstellt. Geplant ist außerdem eine Installation mit einem Tafelservice, das als Tauschwert des Vermögens einer Familie bei deren Ausreise 1987 aus Rumänien nach Deutschland kam.
Laufzeit der Ausstellung: 30.07.–18.09.2016, Eröffnung: Freitag, 29.07.2016, 18 Uhr