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Entwicklung des ehemaligen Kindl-Areals in Berlin-Neukölln

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Städtebaulicher Ideenwettbewerb als Einladungswettbewerb

Das zweistufige Wettbewerbsverfahren zur Neuentwicklung mit Ideen zur überbezirklichen Magnetwirkung für das knapp 5 ha große ehemalige Kindl Areal wurde nach eintägiger Sitzung des Preisgerichts am 06.07.2007 entschieden.

Ziel des Wettbewerbs war eine kreative, innovative und zukunftsorientierte Entwicklung des Areals, das benachbarte Einrichtungen nicht gefährdet, sondern im Gegenteil ergänzt und damit das Angebot insgesamt qualifiziert. Zugleich soll eine über die Bezirksgrenzen hinaus ausstrahlende Entwicklung des Standortes ermöglicht werden. Es sollte ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept gefunden werden, dass einerseits konkret genug ist, um anstehende Investitionsentscheidungen treffen zu können, zugleich aber auch flexibel genug ist, um in einem voraussichtlich längerfristigen Entwicklungsprozess noch Nachjustierungen vornehmen zu können, sei es in Bezug auf ergänzende öffentliche Infrastrukturmaßnahmen oder auch in Hinblick auf Einzelhandels-/Dienstleistungsangebote.

Fünf Planungsteams waren zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgte durch ein vorgeschaltetes Bewerbungsverfahren.

Unter dem Vorsitz des Stadtplaners und Architekten Prof. Urs Kohlbrenner, Berlin, entschied das Preisgericht nach ausführlicher Diskussion wie folgt:

1. Preis: 15.000,00 Euro: petersen pörksen partner – architekten und stadtplaner bda, Lübeck

2. Preis: 9.000,00 Euro: TOPOS – Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin

Die drei dritten Plätze gingen mit einem Preisgeld von jeweils 2.000 Euro an Aukett und Heese GmbH, planungsgruppe 4 und Stadt Land Fluss – Büro für Städtebau und Umweltplanung.

Die Jury empfahl dem Auslober die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit zur Grundlage der weiteren Planungsschritte bzw. der Bebauungsplanung zu machen. Dafür sagte die Senatverwaltung für Stadtentwicklung ihre umfassende Unterstützung dem Bezirksamt Neukölln bereits zu.

Der Baustadtrat von Neukölln begrüßt die Entscheidung der Jury: „Damit sind die Weichen für die Entwicklung dieses innerstädtischen Areals gestellt worden. Im Zusammenhang mit den Voruntersuchungen für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße und der Investorenentscheidung zum Umbau des ehemaligen Hertie-Hauses steht einer positiven Zukunft der Rollberge nichts mehr entgegen.“

Auszug aus der Beschreibung des Preisgerichts zum 1. Preis

„Die Leitidee des Entwurfes ist die angemessene Einbindung des Areals in das Quartier und den Bezirk. Das bisher in sich abgeschlossene Industrieareal wird für öffentliche und bürgernahe Nutzungen geöffnet. Die Nutzung umfasst den Bereich der universitären Bildung (Leuchtturm-Projekt Campus), des Wohnens (Bauherrengemeinschaften), des kleinteiligen Handels und der öffentlichen Nutzung von großzügig angelegten Plätzen und Campusbildung und die Schaffung von öffentlichen Räumen, die im Unterschied zur Betriebsamkeit der Karl-Marx-Str. das Flanieren und den ruhigen Aufenthalt der Bürger er-möglichen. Es wird eine Abfolge von drei Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität angeboten. Weiterhin setzt der Entwurf auf den teilweisen Rückbau des ehem. „Vollgutlagers“ (eine ca. 1 ha große Lagerhalle) und schlägt dafür eine Blockrandbebauung mit Ateliers, Einzelhandelsgeschäften und Wohnen vor. Das Sudhaus wird freigestellt und soll als dominierender Altbau das Scharnier zwischen „Isargarten“ (ehem. Vollgutlager) und Internationale Universität bilden. Die Anordnung der Wege und interner Erschließungsachsen ermöglicht eine neue Vernetzung des Kindl-Geländes mit seinem städtebaulichem Umfeld.“

Eine vierzehntätige Ausstellung aller fünf Wettbewerbsbeiträge für die Öffentlichkeit ist ab Mitte September auf dem Kindl-Gelände geplant. Eine gesonderte Einladung der Presse wird erfolgen.