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Hofer Schlappentag

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Am 25. Januar 1430 wurde die Stadt Hof ohne nennenswerten Widerstand von den Hussiten gestürmt und vollkommen verwüstet. Die Hofer wandten sich in ihrer Not an den Markgrafen von Brandenburg, der ihnen in einem Freiheitsbrief auf zehn Jahre Steuerfreiheit gewährte, allerdings unter der Auflage, dass sich die Bürgerschaft mit Handfeuerwaffen ausrüsten solle, um gegen künftige Angriffe gewappnet zu sein. Die daraufhin um 1432 gegründete Schützengilde rekrutierte sich zumeist aus Handwerkern, die vom Hofer Magistrat dazu verpflichtet wurden, an regelmäßigen Schießübungen und Wettbewerben teilzunehmen. Um nicht mit Strafe belegt zu werden, eilten viele Schützen noch am letzten Schießag des Jahres (1. Montag nach Trinitatis) morgens in ihrer Arbeitskleidung und den üblichen Holzschuhen (Schlappen) zum Schießhäuschen. Dort wurden sie unter Aufsicht eines Schützenmeisters zur Ausbildung an der Muskete angehalten. Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Zahl der Schützen, welche an diesem Montag ihre Schießübungen absolvieren wollten, so dass sich ein regelrechter Zug von Schlappenschützen zum Schießhäuschen formierte. Für ihre Verdienste gegenüber den früheren Landesherren wurde die Schützengilde mit Privilegien wie dem Braurecht belohnt. Als rechtmäßige Nachfolgerin der Hofer Schützenkompanie obliegt der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft von 1432 Hof auf Grund ihrer Statuten die Durchführung des mittlerweile zum “Hofer Nationalfeiertag” erkorenen Schlappentages seit nunmehr weit über 560 Jahren.

Nach dem musikalischen Weckruf am Morgen des Schlappentages (1. Montag nach Trinitatis) versammeln sich die Handwerkerzünfte und Schützen um 8.00 Uhr am Schießhäuschen, um zum Rathaus zu ziehen. Dort erfolgt der Empfang durch den Oberbürgermeister und Schützenkommisar. Danach formieren sich Vertreter der Politik, Handwerker und Schützen gegen 9.45 Uhr zum Schützenauszug durch die Stadt zum Festplatz am Schießhäuschen. Der Festzug führt über Ludwigstraße, Altstadt, Bismarckstraße, Friedrichstraße und Konrad-Adenauer-Platz in die Lessingstraße, wo das Schlappenbierfest beginnt. Ab der Ankunft des Festzuges am Schießhäuschen wird das von der Zeltbräu eigens für diesen Tag eingebraute “Schlappenbier” zum Ausschank gebracht. Bei Schlappenbier, Hofer Bratwürsten und musikalischer Umrahmung entwickelt sich an den Festplätzen ein geselliges Treiben und der “Nationalfeiertag” geht in seinen gemütlichen Teil über.