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Blumenviertel in Rudow: Umweltverwaltung startet Umfrage

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Unterstützung zur langfristigen Lösung der Grundwasserabsenkung angeboten

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz startet heute eine Umfrage unter allen 3.600 Haushalten des Rudower und Buckower Blumenviertels. Die Bewohner erhalten ein Schreiben mit Informationen, unter welchen Voraussetzungen die Brunnenanlage zur Grundwasserabsenkung weiterbetrieben werden kann. Mit der Befragung soll geklärt werden, inwieweit die Bereitschaft besteht, einem Verein oder Verband beizutreten, der die Planung, den Neubau und den Eigenbetrieb einer Grundwasserregulierungsanlage für das Blumenviertel in Berlin-Rudow/-Buckow durchführt.

Hintergrund sind die nicht fachgerecht gegen Grundwasser abgedichteten Keller in dem Wohngebiet. Seit 1996 wird das Grundwasser in diesem Bereich zur Unterstützung der Altlastensanierung des Wasserwerks Johannisthal abgesenkt. Ende des Jahres läuft die rechtliche Grundlage für den Betrieb der Anlage aus, da die Altlastensanierung für dieses Gebiet weitgehend abgeschlossen ist und somit der Zweck der Anlage entfällt. Aufgrund der bestehenden Rechtslage nach der Bauordnung für Berlin sind Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer selbst für die Abdichtung ihrer Keller verantwortlich. Vor diesem Hintergrund besteht für einen dauerhaften Weiterbetrieb durch die öffentliche Hand zur Grundwasserabsenkung keine Rechtsgrundlage.

Um die Anwohner bei einer langfristigen Lösung zu unterstützen, hatte der Senat am 1. August 2017 beschlossen, den Weiterbetrieb der Brunnenanlage für maximal drei bis vier Jahre zu ermöglichen, sofern sich die Betroffenen verbindlich bereit erklären, einen Verein oder Verband zu gründen. Dieser Verein oder Verband soll in Eigenverantwortung eine neue Anlage zur Grundwasserregulierung planen, bauen und betreiben, deren Zweck die Trockenhaltung der Keller ist.

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben angeboten, die neu zu bauende Anlage im Auftrag des zu gründenden Vereins oder Verbandes zu planen, zu bauen und zu betreiben. Damit hätten die Anwohner einen erfahrenen Partner an ihrer Seite. Darüber hinaus bietet die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz an, die Betroffenen bei der Vereins- bzw. Verbandsgründung rechtlich und organisatorisch zu unterstützen. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten damit umfangreiche Unterstützung für eine langfristige Lösung der Grundwasserabsenkung. Je mehr Anwohner sich an dem Verein beteiligen, desto geringer sind die Kosten für den Einzelnen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner haben bis zum 13. Oktober 2017 Zeit, den Fragebogen auszufüllen und an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zurückzusenden.

Der Rücklauf ist für die Senatsverwaltung ein wichtiges Indiz dafür, ob genügend Betroffene bereit sind, den Lösungsweg einer Vereins- bzw. Verbandsgründung zu beschreiten. Der Weiterbetrieb der Brunnenanlage im Glockenblumenweg wird an die Einhaltung eines konkreten Zeitplans für die Gründung eines solchen Vereines oder Verbandes und die weiteren Schritte für die Übernahme der Brunnenanlage in die Verantwortung des Vereines oder Verbandes geknüpft.

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, 14.8.2017